Sitzung: 09.04.2024 Ausschuss für Umwelt, Bau und Stadtentwicklung
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 9, Nein: 4, Enthaltungen: 0
Vorlage: 66/016/2023/1
Beschlussvorschlag:
Die Beleuchtung des Teilabschnittes des Radweges Lohne – Dinklage (alte
Bahntrasse) im Bereich von der Bahn bis zum Gingfeld soll gemäß Variante 2 (konventionelle
Beleuchtung, aber stärker gedimmt) ausgeleuchtet werden.
Sollten keine Fördergelder beschieden werden, ist die Beleuchtung
trotzdem zu installieren.
Die Verwaltung erläuterte, dass die Beleuchtung des Teilabschnittes des
Radweges Lohne – Dinklage (von der Bahn bis zum Gingfeld) im VA am 06.06.2023
beschlossen wurde.
Die Beleuchtungsplanung hat ergeben, dass es am wirtschaftlichsten ist,
Lichtpunktabstände von 50 m vorzusehen. Es ergeben sich somit 33 Leuchten. Die
Beleuchtungsmasten haben eine geplante Höhe von 6 m. Die LED-Leuchten sind mit
einer breitstrahlenden Linsentechnik für schmale Wege mit einer Leistung von
13-15 Watt bestückt.
Für die technische Ausgestaltung der LED-Leuchten stehen mehrere
Möglichkeiten zur Auswahl:
Variante 1: konventionelle
Beleuchtung
Die Beleuchtung wird wie im gesamten Stadtgebiet geschaltet. Nach dem
Einschalten bei einsetzender Dämmerung leuchten alle Leuchten mit 100 %.
Ab 24 Uhr wird jede Leuchte auf 50 % abgesenkt. Um 5 Uhr werden die
Leuchten wieder auf 100 % hochgefahren. Die Lichtfarbe wird mit 3000 K
(warmweiß) gewählt.
Der durchschnittliche Stromverbrauch pro Leuchte liegt bei ca. 43
kWh/Jahr.
Die Kosten für die Beleuchtung des Teilstücks des Radweges liegen bei
ca. 80.000 €.
Variante 2: konventionell,
aber stärker gedimmt
Die Beleuchtung wird wie im gesamten Stadtgebiet geschaltet. Nach dem
Einschalten bei einsetzender Dämmerung leuchten alle Leuchten mit 100 %. Ab 22
Uhr wird jede Leuchte auf 50 % gedimmt. Ab 24 Uhr wird jede Leuchte auf
20 % gedimmt. Um 5 Uhr werden alle Leuchten auf 50 % wieder hochgefahren
und ab 7 Uhr auf 100 %. Als Lichtfarbe wird warmweiß (2200 k)
gewählt. Je wärmer eine Lichtfarbe gewählt wird, um so insektenverträglicher
ist sie. 3000 k gelten als insektenfreundlich und werden in der
Beleuchtungsnorm zurzeit als Standard gewählt. Leuchten mit 2200 k haben
kaum noch Einfluss auf Insekten. Sie geben ein gelbliches Licht ab.
Der durchschnittliche Stromverbrauch pro Leuchte liegt bei ca. 29
kWh/Jahr.
Die Kosten für die Beleuchtung des Teilstücks des Radweges liegen bei
ca. 80.000 €.
Variante 3: stark gedimmt mit
einer adaptiven Beleuchtungssteuerung
Die Beleuchtung wird mit einsetzender Dämmerung zu 20 % gedimmt
eingeschaltet. Alle Leuchten sind miteinander vernetzt. Sobald eine Person
(Fußgänger, Radfahrer) sich einer Leuchte näher, fährt die Leuchte auf 100%
Leistung hoch. Die Person wird über das Radarsystem der Leuchte erfasst. Die
Leuchte erkennt, in welche Richtung die Person sich bewegt und gibt ein
entsprechendes Signal an die benachbarten Leuchten, die dann ebenfalls
hochfahren. Verlässt die Person den zu beleuchtenden Bereich, senkt sich die
Leuchte nach einigen Minuten wieder auf 20 % ab.
Der durchschnittliche Stromverbrauch pro Leuchte liegt bei ca. 23
kWh/Jahr.
Die Kosten für die Beleuchtung des Teilstücks des Radweges liegen bei
ca. 95.000 €.
Verwaltungsseitig wird empfohlen, Variante 2 zu installieren. Hier
können Erfahrungen mit einer 20 %-Absenkung mit einer 2.200 k
Lichtfarbe gemacht werden. Innerstädtisch eine adaptive Beleuchtung zu
installieren, erscheint angesichts der Mehrkosten und der relativ geringen
Energieeinsparung nicht sinnvoll.
Sollte zukünftig auch der im Außenbereich liegende Radweg beleuchtet
werden, würde sich auf diesem Streckenabschnitt eine adaptive Beleuchtung
anbieten.
Nach Beschluss wird ein entsprechender Förderantrag gestellt. Sollte
eine Förderung nicht beschieden werden, wird vorgeschlagen, die Beleuchtung
trotzdem zu installieren.
Die Haushaltsmittel (100.000 €) stehen zur Verfügung.
Beratungsverlauf:
In der Aussprache wandte sich ein Ausschussmitglied unter Hinweis auf
die negativen Auswirkungen auf die Natur aufgrund der Lichtverschmutzung gegen
die Beleuchtung des Radweges. Hingewiesen wurde zudem auf die gute Beleuchtung
moderner Fahrräder.
Verschiedene Ausschussmitglieder sprachen sich für die Variante 2 aus.
Die Verwaltung erläuterte, dass angesichts der Mehrkosten und der
geringen zusätzlichen Energieeinsparung die Variante 3 auch aus
wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll sei.
Ein Ausschussmitglied begrüßte die Beleuchtung des Radwegabschnitts,
verwies auf die schonendere Beleuchtung der Variante 3 für die Umwelt und
plädierte dafür, die Variante 3 zu realisieren. Vorgeschlagen wurde, über die
Variante 3 zuerst abzustimmen. Zudem sollte bei künftigen Tiefbauarbeiten die
Verlegung von Leerrohren berücksichtigt werden.
Vom Vorsitzenden wurde mitgeteilt, dass nach seiner Auffassung zuerst
über die von der Verwaltung vorgeschlagene Variante 2 abgestimmt werden sollte.
Der Ausschuss fasste daraufhin den nachfolgenden